Purple Day (26. März) ist ein globaler Tag, um das Bewusstsein für Epilepsie zu erhöhen. Mit 65 Millionen Leuten weltweit, die an Epilepsie leiden ist es ein Tag für Menschen in der ganzen Welt, um Geld zu sammeln und das Bewusstsein für die Krankheit zu steigern.
Doch Menschen sind nicht die einizigen Tiere, die leiden, Hunde und Katzen ebenso. Es ist nicht genau bekannt wie viele Hunde die Krankheit haben, doch man weiss, dass es eine der häufigsten Krankheiten ist, die in Tierarztpraxen gesehen wird.
Es gibt immer noch ein Mangel an Verständnis zwischen Professionellen und Besitzern bei der Kommunkation der Probleme von Epilepsie bei Hunden. Dieser Mangel an Zusammenhalt hat einen Domino-Effekt auf die Diagnose von Ärzten und die Verschreibung von wirksamen Behandlungen.
International Veterinary Epilepsy Task Force
Als ein Resultat wurde die International Veterinary Epilepsy Task Force (IVETF), eine Kammer bestehend aus 26 Tierärzten, Neurophysiologen, Neurologen und Neuropathalogen, 2014 ins Leben gerufen. In ihren zwei Jahren haben sie mehrere Dokumente mit ihren Einstufungen und Empfehlungen zu jedem Aspekt von Epilepsie bei Hunden produziert.
Prof. Holger Volk, klinischer Direktor Royal Veterinary College (RVC) und Gründer von IVETF sagt –
“Wir freuen uns die Reise, die wir so erfolgreich gestartet haben, fortzusetzen. Ich habe keine Zweifel, dass diese Arbeit die Auswirkung hat, die wir hoffen und zu einer besseren Versorgung für unsere Patienten mit Epilepsie führen wird.”
Was ist Epilepsie?
Epilepsie ist eine Krankheit, bei der Hunde an unkontrollierten, wiederkehrenden körperlichen Attacken aufgrund einer Störung im Gehirn leiden.
Ursachen von Hunde-Epilepsie
Es wird angenommen, dass Epilepsie genetisch ist oder unbekannte spezifische Ursachen hat. Experten haben Anfälle in verschiedene mögliche Ursachen kategorisiert:
Umgebung
Anfälle können auftreten, wenn Dein Hund etwas Giftiges gegessen hat oder den Kopf an etwas zuhause oder im Garten angestoßen hat.
Krankheiten
Als Ergebnis geringer Schädigung des Gehirns, verursacht durch einen Schlag auf den Kopf oder als ein Resultat von Sauerstoffmangel des Gehirns während einer schwierigen Geburt.
Genetik
Es gibt mehrere Hunderassen, die anfälliger für Epilepsie sind. Hunderassen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit an primärer Epilepsie zu leiden sind:
- Deutsche Schäferhunde
- Border Collies
- Labrador Retrievers
- Beagles
- Australische Schäferhunde
- Collies
- Belgische Tervueren
Geschlecht
Nach Angaben der Australian Veterinary Association sind männliche Hunde anfälliger für Epilepsie als weibliche Hunde.
Alter
Primäre Epilepsie (siehe Genetik oben) tritt am häufigsten bei jungen Tieren bis zu sechs Jahren auf.
Epileptische Anfälle
Die Warnzeichen
Einige Hunde realisieren, dass sie einen Anfall bekommen und suchen ihren Besitzer damit er bei ihnen sitzt. Im Laufe der Zeit erkennst Du vielleicht ein Muster oder eine Routine im Verhalten Deines Hundes vor einer Episode.
Wann geschieht ein Anfall?
Dein Hund wird eher einen Anfall bekommen, wenn er ausgeruht und relaxt ist. Es ist sehr unwahrscheinlich (jedoch nicht unmöglich), dass ein Hund einen Anfall hat, wenn re aktiv ist. Anfälle passieren oft während dem Abend oder in der Nacht, oder in Zeiten von Angst oder Stress.
Was geschieht mit meinem Hund während einem Anfall?
Dein Hund wird bewusstlos sein und kann Dich nicht hören.
Viele Hunde fallen auf die Seite und beginnen ihre Beine zu bewegen (als ob sie rennen würden). Einige Hunde verlieren die Kontrolle über ihre Blase und den Darm oder jammern und schreien.
Ein Anfall dauert durchschnittlich zwischen zwei bis vier Minuten.
Miss die Dauer des Anfalles Deines Hundes. Diese Information ist nützlich für Deinen Tierarzt.
Was sollte ich während eines Anfalles tun?
- Wichtig- bleib ruhig.
- Bringe niemals Deine Finger oder Hände in die Nähe des Mundes.
- Schalte den Fernseher aus und dimme das Licht.
- Störe oder berühre Deinen Hund nicht außer er stellt eine Gefahr für sich selbst dar.
- Bewege alles von Deinem Hund weg, was gefährlich für ihn sein könnte.
Was geschieht mit meinem Hund nach einem Anfall?
Der Großteil der Hunde ist nach einer Episode benommen und verwirrt. Die Disorientation kann 10 Minuten bis zu 24 Stunden dauern. Einige Hunden realisieren nicht, was geschehen ist und machen mit dem weiter, was sie vorher gemacht haben ohne deutliche Effekte.
Was sollte ich tun nachdem mein Hund einen Anfall hatte?
Wenn der Anfall weniger als zwei Minuten dauert
Wenn der Anfall weniger als zwei Minuten dauert, lass Deine Fellnase sich ruhig erholen um sich zu beruhigen. 20 Minuten nachdem der Anfall vorbei ist, kannst Du Deinen Tierarzt anrufen. Falls Dein Hund schon einmal einen Anfall hatte, dann möchte Dein Tierarzt eventuell, dass Du ihn vorbei bringst.
Wenn der Anfall länger als zwei Minuten dauert
Rufe Deinen Tierarzt an, um sicher zu gehen, dass jemand Qualifiziertes verfügbar ist, um Deinem Hund zu helfen und triff dann Vorkehrungen, um Deinen Hund so schnell wie möglich in die Tierarztpraxis zu bringen.
Diagnose Hunde-Epilepsie
Es ist schwierig Epilepsie zu diagnostizieren. Dein Tierarzt wird oft nicht während einem Anfall Deines Hundes dabei sein, deswegen ist es empfehlenswert, dass Du die Anfälle entweder mit Notizen oder einem Video aufnimmst und ihm zeigst.
“Der IVTEF hat das Ziel sicherzustellen, dass alle Professionellen die gleiche Behandlungsplanung und Studien durchführen um Tierärzte, verantwortliche Hundezüchter und Besitzer mit Ratschlägen zu allen Bereichen der Epilepsie beraten zu können.”
– Dr. Clare Rusbridge, Universität von Surrey kommentiert –
“Magnetresonanztomographie wird als wichtiger Diagnosetest angesehen, um die Diagnose von idiopathischer Epilepsie zu stellen und es gibt eine Notwendigkeit für ein standartisiertes tierärztliches epilepsiespezifisches MRI-Protokoll, welches die detaillierte Untersuchung von Bereichen, anfällig für das Erzeugen und Perpetuieren von Anfällen, vereinfacht. “
Zusätzlich zu MRI-Scans, wird Dein Tierarzt auch Blut- und Urintests, Röntgenaufnahmen und eine Zerebrospinalflüssigkeit -Analyse durchführen, um andere Krankheiten auszuschliessen.
Bei einer Diagnose von Epilepsie wird es vom IVTEF empfohlen, dass Dein Tierarzt folgendes berücksichtigt:
- Die beste Zeit, um die Behandlung zu starten,
- was die besten Medikamente sind, und
- wann die Behandlung geändert werden muss.
Wie ist es mit einem epileptischen Hund zu leben?
Leider können wir Epilepsie noch nicht heilen aber wir können Medikamente nutzen, um die Anfälle zu kontrollieren.
Es ist wichtig, dass Du geduldig bist während Dein Tierarzt den richtigen Mix an Medikamenten findet, um dabei zu helfen die Anfälle Deines Hundes zu kontrollieren. Dies dauert oft Monate und Bluttests müssen vorgenommen werden, um sicher zu gehen, dass das Medikamentenlevel optimal ist.
Am Anfang der Diagose wirst Du Deinen Tierarzt oft besuchen und Deinem Hund täglich Medikamente geben müssen. Dein Hund wird wahrscheinlich für den Rest seines Lebens Medikamente nehmen.
Nach einigen Monaten und nachdem Dein Tierarzt zufrieden ist, musst du ihn vielleicht nur noch zweimal jährlich für Checkups besuchen.
Es ist wichtig, dass Du ein Anfall-Tagebuch führst (Video oder Notizen) um dieses Deinem Tierarzt zu zeigen.
Medikamente
Es gibt drei Hauptmedikamente, die für die Behandlung von Epilepsie verwendet werden.
1. Bromid
Bromid wird normalerweise in flüssiger Form mit Essen verabreicht (es verursacht Übelkeit auf leerem Magen). Bromid bleibt im Körper für eine lange Zeit und wird deswegen einmal pro Tag verabreicht. Wenn Dein Hund an Cluster-Anfällen leidet (Gruppe von Anfällen nacheinander) dann wird Bromid eventuell mit Phenobarbital verabreicht.
2. Phenobarbital
Das am meisten verabreichte Medikament bei der Behandlung gegen Epilepsie ist Phenobarbital auch bekannt als Phenobarbitone, verkauft als Luminal. Es ist in Tablettenform und als Spritze verfügbar und kann zweimal pro Tag verabreicht werden. Nebeneffekte beinhalten Durst, Appetit und Benommenheit.
3. Diazepam
Diazepam (oder Valium) wird genutzt, um einen Anfall zu stoppen währenddem er sich erreigt. Normalerweise strikt für anhaltende Anfälle, wird Diazepam als Zäpfchen oder als Injektion verabreicht. Es wird spärlich verwendet, da Dein Hund sehr schnell tolerant dagegen werden kann.
Was kann ich tun, um die Behandlung erfolgreich zu machen?
Um Deinem Hund zu helfen, musst Du Folgendes beachten:
- Routine
Gib Deinem Hund die Medikamente jeden Tag zur gleichen Zeit. Dein Hund wird bald abhängig von der Menge an Medikamenten in seinem Blut. Eine fehlende Dosis könnte einen Anfall auslösen.
- Notizen
Wie bereits in diesem Artikel erwähnt, ist es wichtig detailierte Notizen zu den Anfällen zu führen. Dies hilft Deinem Tierarzt dabei Deinen Hund zu verstehen. Epilepsie ist von Hund zu Hund unterschiedlich, wenn er also öfters Anfälle hat dann wird Dein Tierarzt dies von den Notizen wissen und kann eventuell die Medikamente ändern.
- Verändere nichts
Ändere niemals etwas ohne Deinen Tierarzt zu konsultieren. Dies beinhaltet Umstellungen bei der Ernährung, zusätzliche Medikamente und die Veränderung der Dosis. Vergiss nicht – Du bist nicht der Experte. Er ist es.
Ressourcen und Hilfe
Websites
Du bist nicht alleine. Hier sind einige sehr nützliche Websites, die Dir dabei helfen können, wenn Du gestresst bist.
Erzähle uns Deine Geschichte
Hast Du einen Hund, der an Epilepsie leidet? Teile Deine Geschichte mit uns in den Kommentaren.